Ziegen-Fragen (2)

Wie kann ich meine Ziegen waschen?

Sie können Ihre Ziegen mit nicht allzu kaltem Wasser und normalem Shampoo waschen. Bei den momentan winterlichen Temperaturen würde ich dies aber nicht empfehlen. Begeisterung dürfen Sie bei Ihren Ziegen ohnehin nicht erwarten.
Ziegen werden in der Regel vor Ausstellungen und bei ausserordentlichen Verschmutzungen gewaschen. Ansonsten würde ich ein regelmässiges Bürsten empfehlen. Dies unterstützt gleichzeitig die Durchblutung und hilft, Aussenparasiten zu erkennen.

 

 

Was ist der Unterschied zwischen Milchziegen und Fleischziegen?

Der Unterschied zwischen Milchziege (z.B. Saanenziege, Toggenburger Ziege, Appenzellerziege) und Fleischziege (Burenziege) liegt im Zuchtziel: Milchziegen werden auf eine gute Milchleistungen hin gezüchtet (Milchleistungsprüfung). Das Zuchtziel bei Fleischziegen ist hingegen die Masse/Fleischleistung (Gewichtserfassung bezüglich Tageszunahme in einem bestimmten Zeitraum). Auch sog. Fleischziegen haben für ihre Lämmer Milch und können theoretisch gemolken werden. Die Milchleistung ist jedoch nicht hoch.


Wieviel kostet eine Ziege?

Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. Die Preise schwanken je nach Rasse, Herkunft und Finanzbedarf des Verkäufers zwischen CHF 50 bis 1000. Bei Zuchttieren liegt der Preis in der Regel zwischen CHF 350-400 für Jungtiere und CHF 450-600 für Zweit- und Drittmelkziegen.


Wo finde ich einen Grossbetrieb mit über 100 Ziegen?

In unseren Breitengraden überwiegen die kleineren Herden mit 2 - 20 Tieren. Dennoch ist dank rationellerer Arbeitsmethoden (z.B. Einsatz von Melkmaschinen) und dank der steigenden Beliebtheit von Ziegenprodukten eine Zunahme grösserer Betriebe festzustellen. Bei den Ziegen-Links (Rubrik Ziegenprodukte) finden Sie deshalb auch verschiedene Ziegenhöfe mit mehr als 100 Tieren.


Wie alt wird eine Ziege?

Eine Ziege kann 15 Jahre und älter werden.


Woran sehe ich den Unterschied zwischen Ziege und Ziegenbock?

Das offensichtlichste Merkmal ist der Kinnbart des Ziegenbocks. In der Regel sind Ziegenböcke zudem deutlich grösser und schwerer. Je nach länge des Haarkleids ist auch das fehlende Euter leicht zu erkennen. Der Geruchstest (vgl. Frage oben) sollte letztlich alle Zweifel beseitigen.


Was ist der Unterschied zwischen Zwergziegen und "normalen" Ziegen?

Zwergziegen sind ebenfalls normale Ziegen, eben einfach kleinwüchsig. Sie stammen aus den Subtropen Afikas und Asiens. Die Kleinwüchsigkeit entstand aus den kargen Lebensbedingungen, indem sich kleinere Tiere den Verhältnissen besser anpassen konnten. Vor rund 300 Jahren wurden die ersten Zwergziegen nach Europa gebracht. Es wird unterschieden zwischen Westafrikanischen Zwergziegen, Kreolen Zwergziegen, Hejazi (Wüstenfleischziegen) und Kongo Zwergziegen/Angola Zwergziegen. Für die Milchproduktion sind Zwergziegen ungeeignet.


Wieviel Milch gibt eine Ziege?

Die Milchmenge hängt von der Rasse und Fütterung ab. Milchziegen geben im Durchschnitt rund 750 kg Milch im Jahr bzw. rund 3 kg Milch pro Tag (bei rund 280 Melktagen im Jahr). Die maximale Leistung wird ab der dritten Laktation erreicht.
Es gibt Geissen, die gar bis 1500 kg Milch pro Jahr erreichen. Der Milchertrag pro Ziege besagt aber für sich alleine noch nichts über die Wirtschaftlichkeit. Denn je höher die Milchleistung ist, desto grösser ist auch der Futterbedarf.


Gibt es in Österreich Appenzeller Ziegen?

Leider kennen wir keine Appenzellerziegenzüchter-Adressen in Österreich. Bei den Appenzeller Ziegen handelt es sich um eine gefährdete Ziegenrasse, die vor allem in der Ostschweiz zu finden ist. Wir würden Ihnen anraten, die Ziegenzuchtverbände in Österreich anzufragen. Die Adressen der Verbände finden Sie bei den Ziegen-Links (Rubrik Ziegenzuchtverbände).


Was muss ich bei der Fütterung mit Brot beachten?

Grundsätzlich darf nur getrocknetes Brot abgegeben werden. Wird frisches oder schimmliges Brot gefüttert, so schadet dies der Gesundheit erheblich und kann für die Ziegen tödlich sein. Um sicher zu gehen, dass das Brot in verabreichbarem Zustand ist, kann das trockene Brot im Backofen leicht angeröstet werden.
Gesundheitsschädlich ist im Übrigen auch die Abgabe grösserer Brotmengen (Kohlenhydratüberfütterung, Breinierenkrankheit, etc.). Deshalb gilt: Auch trockenes Brot nur mit grosser Zurückhaltung füttern!


Wieviel Zeit benötige ich für die Haltung von Ziegen?

Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. der Anzahl Tiere, der vorgesehenen Nutzungsart, und der vorhandenen Infrastruktur. Mit 1-2 Stunden pro Tag ist aber auf jeden Fall zu rechnen.


Was ist der Unterschied zwischen Milchziegen und Fleischziegen?

Der Unterschied zwischen Milchziege (z.B. Saanenziege, Toggenburger Ziege, Appenzellerziege) und Fleischziege (Burenziege) liegt im Zuchtziel: Milchziegen werden auf eine gute Milchleistungen hin gezüchtet (Milchleistungsprüfung). Das Zuchtziel bei Fleischziegen ist hingegen die Masse/Fleischleistung (Gewichtserfassung bezüglich Tageszunahme in einem bestimmten Zeitraum). Auch sog. Fleischziegen haben für ihre Lämmer Milch und können theoretisch gemolken werden. Die Milchleistung ist jedoch nicht hoch.


Muss eine Ziege ständig gemolken werden?

Es gilt der Grundsatz: entweder wird eine Ziege gemolken oder eben nicht. Nach Lust und Laune das eine Mal melken, das andere Mal nicht, geht nicht!


Wie kann ich nach dem Ablammen beginnen, zu melken?

Frage: Eine junge Ziegenmutter setzt jetzt langsam ihre Jungen von der Milch ab. Wie kann ich beginnen, sie zu melken und worauf muss ich achten?

Antwort: Grundsätzlich sind mir keine Probleme bei der Umstellung auf das Melken bekannt. Ziegen werden gelegentlich sogar während der Säugezeit, namentlich von Einlingen, gemolken.
Wichtig ist, dass Sie nach dem Ablammen (und auch später) konsequent im Zwölfstundenrhythmus melken (leichte Abweichungen sind möglich, vgl. Rubrik Ziegenhaltung/Melken). Falls Sie noch gar keine Erfahrung mit dem Melken haben, empfehle ich Ihnen, einer erfahrenen Ziegenhalterin/einem erfahrenen Ziegenhalter in Ihrer Nähe beim Melken über die Schulter zu schauen. Notfalls gibt es auch gute Ziegenbücher, die mit Illustrationen nicht geizen und wichtige Hinweise geben.


Wann höre ich nach dem Decken mit dem Melken auf?

Ziegen sollten vor dem Ablammen etwa acht Wochen trockenstehen, d.h. keine Milch geben. Diese Zeit ist notwendig, damit sich das Euter zurückbilden und regenerieren kann. In der Regel erfolgt die Einstellung der Milchproduktion automatisch. Ist dies nicht der Fall, muss unbedingt nachgeholfen werden (Umstellung der Fütterung, Einstellen des Melkens).


Wird die Ziege nicht mehr brünstig, solange ich sie melke?

Ohne erneute Deckung/Trächtigkeit können Ziegen lange Zeit hohe Milchmengen produzieren. Dass das Melken einen Einfluss auf die Brünstigkeit haben könnte, ist mir hingegen nicht bekannt.


Muss ich eine Ziege mit HB-Nachweis kaufen?

Der Kauf einer Ziege mit Herdebucheintrag und Abstammungspapieren ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie später züchten wollen. Sie haben damit die Sicherheit, dass es sich um eine reinrassige Ziege handelt und sind diesbezüglich vor Überraschungen beim Nachwuchs gefeit. Vor allem aber können Sie damit eine Inzucht vermeiden.


Wieviel Weideland brauche ich pro Ziege?

Für die Milchziegenhaltung wird pro Hektare Grünland die Zahl von sechs bis sieben Mutterziegen mit Nachzucht genannt. Für die Fleischziegenhaltung gelten bis 9 Tiere pro Hektare als angemessen. Bei guten Vegetationsverhältnissen können die Tierzahlen pro Hektare durchaus auch leicht höher sein. Im Ökologischen Landbau sind gemäss EG-Verordnung max. 13.3 Mutterziegen mit Zicklein zulässig. Damit soll der Boden vor Überbelastungen geschützt werden (Überweidung, Überdüngung und Erosion). Die Zahl wird aber verschiedentlich als zu hoch kritisiert.
Diese Zahlen bilden ohnehin nur ungefähre Richtwerte. Es gilt aber zu beachten: Je weniger Weideland zur Verfügung steht, desto mehr Grundfutter muss zugefüttert und zugekauft werden.
Unabhängig vom Weideland ist der Auslauf der Ziegen genügend gross zu gestalten, damit sie ihre Bewegungslust ausleben können. Auch für nur zwei bis drei Ziegen sollten dafür mindestens 5 Aren zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich ohnehin, mit einer kleinen Zahl an Ziegen die Ziegenhaltung zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln, bevor die Herde allenfalls vergrössert wird.

ANMERKUNG: Ein aufmerksamer Leser von ziege.ch hat uns freundlicherweise mitgeteilt, dass in seinem Heimatland Canada mit 10 Ziegen pro acre (=40 Aren) Weideland gerechnet wird. Dies zeigt, dass keine gefestigten Werte existieren und die verschiedenen Angaben wohl auch wesentlich von Weidequalität, Milcherwartung und Zusatzfutter abhängen.


Wie erkenne ich, ob meine Ziegen zu dick sind?

Ob eine Ziege zu mager oder zu dick ist, lässt sich an den Wölbungen am Ende des Rückens beim Kreuzbein erkennen. Ist der Rückenknochen als Wölbung nach oben erkennbar, hat die Ziege in der Regel nicht zu viel Fett aufgebaut. Eine gut verständliche Erklärung und Abbildung zur Selbstbestimmung des Futterstandes finden Sie bei www.working-goats.de.


Kann ich Ziegen gemeinsam mit Schafen halten?

Die gemeinsame Haltung von Ziegen und Schafen ist zwar immer wieder anzutreffen. Nach Möglichkeit sollten Schafe und Ziegen jedoch nicht auf derselben Weide gehalten werden. Schafe sind starke Wurmträger. Sie scheiden grosse Mengen an Wurmeiern aus, die den empfindlicheren Ziegen grösseren Schaden zufügen können. Eine intensive Anwendung von Entwurmungsmitteln führt zudem zu Resistenzen.
Dem Vernehmen nach ist die Parasiten-Empfindlichkeit etwas weniger ausgeprägt, wenn die Ziegen bereits inmitten von Schafen aufgewachsen sind. Aber auch diese Ziegen werden auf einer Schafweide mit grösseren Parasitenproblem kämpfen wie bei einer getrennten Haltung.


Wie lange müssen Lämmer bei ihren Müttern bleiben?

Die ersten zwölf Lebenswochen sollten Ziegen-Lämmer nach Möglichkeit mit ihren Müttern gehalten werden.


Meine Zwergziegen sind aufgebläht. Was soll ich tun?

Frage: Ich habe fünf Zwergziegen. Meine grosse Weide unterteile ich in Teilstücke, auf denen die Ziegen jeweils einige Tage sind. Sie bekommen von den Sträuchern rundherum recht viele Äste, dazu Heu, Stroh im Stall. Kraftfutter praktisch nichts, Pro Tag ein, zwei Maul voll Getreideflocken. Zeitweise haben sie aber dicke Bäuche , seitlich auch ungleichmässig. Wenn der Bauch dick ist, bleibt das drei vier Tage so, schwächt sich langsam ab. Woher kommt das? Haben sie sich überfressen? Bekommt ihnen etwas nicht? (Es hat viel geregnet.)

Antwort: Bei der aktuellen Witterung mit sehr nassem und kräftigem Gras sind öfters aufgeblähte Wiederkäuer zu sehen. Wenn ein Abtrocknen der Weide nicht abgewartet werden kann, sollte nach Möglichkeit die Fresszeit begrenzt werden. Zudem möchte ich Ihnen folgende Empfehlung geben:

Lassen Sie regelmässig eine Parasiten-/Kotkontrolle durchführen. Ein aufgetriebener Bauch könnte theoretisch auch von Bandwürmern stammen. Für eine einfache Parasiten-Kontrolle und (bei Bedarf) für Ratschläge empfehle ich Ihnen eine Mitgliedschaft beim Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK).

Die Fütterung erscheint mir grundsätzlich richtig. Das Kraftfutter würde ich aber deutlich einschränken. Eine Hand voll Kraffutter wird im grossen Zwergziegenratgeber von Marianne Brunner (ISBN-10 3 033-00714-7) mit 350gr. Süssigkeiten verglichen. Auf die Abgabe von Kraftfutter sollte deshalb am besten gänzlich verzichtet werden. Ein Apfel oder eine Rübe wäre eine bessere Alternative. Weiter gilt es zu achten, dass auf der Weide möglichst kein Klee und keine Luzerne anzutreffen ist. Es ist zudem stets genügend Raufutter anzubieten. Die Äste, die Sie abgeben, sind wichtig und gut für Zwergziegen.

Wieviele Ziegenböcke brauche ich für eine Ziegenzucht?

Ein Bock reicht für 30 bis 40 weibliche Tiere aus. Wenn nur ein Ziegenbock vorhanden ist und die herangezüchteten Tiere in der Herde bleiben sollen, muss aber der Bock regelmässig ausgewechselt werden, um Inzucht zu vermeiden. Nicht selten werden deshalb unter Ziegenzüchtern Böcke auch ausgeliehen oder ausgetauscht.


Kann ich meine Ziegen "durchmelken"?

Frage: Muss eine Ziege wirklich jedes Jahr gedeckt werden, oder kann ich sie auch "durchmelken"? Gäbe es Verluste im Milch-Ertrag und wie hoch wären diese?

Antwort: Ein "Durchmelken" ist für eine gewisse Zeit durchaus möglich. Ziegen können anerkanntermassen auch ohne Trächtigkeit hohe Milcherträge erzielen. Dies wird mancherorts dazu genutzt, saisonale Ertragsschwankungen auszugleichen. Christian Gall verweist in seinem Fachbuch "Ziegenzucht" auf Untersuchungen von J. L. Linzell, wonach Ziegen ohne Deckung während 687 Tagen durchschnittlich 5.8 kg Milch pro Tag bzw. während drei Jahren durchschnittlich 3 kg Milch pro Tag erzielt haben. Daraus lässt sich schliessen, dass mit stetem Ausbleiben der Deckung eine Reduktion des Milchertrags zu erwarten ist. Angaben zum Milchertrag bei noch längeren Zeitspannen des "Durchmelkens" sind mir nicht bekannt. Ohnehin schwankt der Ertrag je nach Rasse und nach einzelnem Tier (auch bei Trächtigkeit) teilweise markant.
(Christian Gall, Ziegenzucht, 2. Auflage, Stuttgart 2001, S. 140; J. L. Linzell (1973, Innate seasonal oscillations in the rate of milk secretion in goats. J. Physiol, S. 230)


Was muss ich bei der Zwergziegenhaltung besonders beachten?

Für Zwergziegen gelten die allgemeinen Grundsätze einer tiergerechten Ziegenhaltung. Bei Zwergziegen ist besonders darauf zu achten, dass sie nicht überfüttert werden und zu viel Fett ansetzen (und dadurch Schaden nehmen). Im Unterschied zu den grossen Ziegenrassen gelten sie als leicht anfälliger für Ziegenkrankheiten. Deren Vorbeugung kommt deshalb besondere Bedeutung zu (vgl. Rubrik "Gesundheit") . Artgerechte Ställe für eine kleinere Zahl an Zwergziegen können auch "ab Stange" gekauft werden, was den Start der Ziegenhaltung erleichtern mag. Die Sprungkraft und Kletterkünste dürfen aber beim Zaunbau auch bei Zwergziegen nicht unterschätzt werden!

Ich empfehle Ihnen, vor der Anschaffung der Ziegen eines der zwei informativen Bücher zu lesen:
- Peter Schöpfer, Freude mit Zwergziegen, Verlag Zofinger Tagblatt AG
- Marianne Brunner, Zwergziegen, Verlag Brunner


Was kann ich tun, wenn sich eine Ziege nicht melken lassen will?

Ziegen, die sich nicht melken lassen wollen, halten bekanntlich die Milch zurück. Dem "Anrüsten" kommt in diesem Fall besondere Bedeutung zu: leichtes Massieren des Euters und - falls dies nicht hilft, leichtes Klopfen an das Euter mit flacher Hand zum Nachahmen der Lämmer. Achtung: wenn die Tiere in Stresssituationen gebracht werden oder Schmerzen haben, wirkt sich dies stark hemmend auf die Milchabgabe aus. Störungen und grobe Behandlung des Euters sind deshalb beim Melken zu vermeiden (zum Thema Melken finden sich auch Ausführungen in der Rubrik "Ziegenhaltung").

Wie erkenne ich, ob meine Ziege trächtig ist?

Die Feststellung der Trächtigkeit ist ohne fachliche Unterstützung verlässlich kaum möglich. Das Ausbleiben der Brunst drei Wochen nach der Belegung bildet ein wichtiges, aber nicht zwingendes Indiz für die Trächtigkeit.
Rund einen Monat vor der Geburt lässt sich das Gitzi an der Bauchwand ertasten. Der Zeitpunkt ist jedoch relativ spät und das Ertasten funktioniert nicht immer. Unter Beizug des Tierarztes gibt ein Ultraschall bereits früher ein einigermassen verlässliches Bild. Eine weitere Variante bilden Hormonuntersuchungen, die von spezialisierten Laratorien vorgenommen werden. Vor allem bei Milchziegen kann die Frage der Trächtigkeit von wirtschaftlicher Relevanz sein, da sie zwei Monate trocken gestellt werden müssen (vgl. Frage oben) und danach - bei ausbleibender Geburt - ein Jahr lang keine Milch geben werden (bis zum nächsten Ablammen).


Wie lange tragen Ziegen ihre Jungen aus?

Die Trächtigkeitsdauer der Ziegen liegt bei 5 Monaten, wobei die Schwankungen mit rund 20 Tagen zwischen 140 und 160 Tagen recht beträchtlich sind. Ab dem 140. Trächtigkeitstag gilt es demnach aufmerksam zu sein. Mehrlingsgeburten kommen grundsätzlich schneller wie Einlingsgeburten. Bei den Zwergziegen ist die Trächtigkeitsdauer generell kürzer und liegt zwischen 143 - 150 Tagen.


Was halten Sie von der Holzbein-Ziege?

Frage: Wir haben letzthin am Fernsehen etwas über die Holzbein-Ziege resp. Ohnmachtsziege gesehen. Handelt es sich um eine eingetragene Rasse? Kann man sie gut halten? Was meinen sie über diese Geiss?

Antwort: Die "Tennessee Fainting Goats" (oder eben Holzbein-Ziegen) sind in den USA beheimatet. Ob heute auch in Europa derartige Ziegen gehalten und gezüchtet werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Spezielle bei diesen Ziegen ist, dass sie kollabieren, wenn sie erschreckt werden bzw. Angst haben. Sie werden von Muskelkrämpfen befallen, fallen steif um und bleiben einige Sekunden erstarrt liegen. Nach kurzer Zeit stehen sie auf, wie wenn nichts geschehen wäre. Die Krankheit wird Myotonia genannt. Die umfallenden Ziegen dienen oftmals zur Belustigung der Zuschauer im Fernsehen oder im Internet.

Die Ziegen sind aufgrund ihres Handicaps ohne konsequenten menschlichen Schutz nicht überlebensfähig. Die Ziegenart ist deshalb auch nicht weit verbreitet. In den USA gibt es aber offenbar einen eigenen Zuchtverband mit eigenem Herdebuch. Die Fainting Goats gelten als gute Fleischziegen. Da sie schlecht klettern können, sind sie zudem einfacher zu halten wie andere Ziegen. Die obgenannten, krankhaften Eigenschaften der Ziege werden aber bewusst mitgezüchtet. Dies kann eine Tierfreundin/ein Tierfreund meines Erachtens eigentlich nur ablehnen.

Ausführliche Informationen finden Sie unter www.zwergziegen.ch/faintinggoats.html



Und hier geht es weiter zum 3. Teil der Ziegen-Fragen.